Palliativ-Care-Team Bad Saarow

Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung

Palliativmedizin

Es ist ein gesamtgesellschaftlich sowie politisch anerkanntes Ziel, jedem Menschen ein selbstbestimmtes, würdiges Leben bis zum Tod zu ermöglichen.

Bereits in den frühen 1960er Jahren begründete Dame Cicely Saunders die moderne Hospizbewegung und formulierte Basisprinzipien einer ganzheitlichen Begleitung, die heute Grundlage der palliativen Versorgung darstellen. Der Kranke soll dabei in allen Dimensionen betrachtet werden, sowohl physisch, psychisch, sozial und auch spirituell. 

2002 definierte die WHO die Palliativversorgung wie folgt:
„Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Dies geschieht durch Vorbeugung und Linderung des Leidens mittels frühzeitiger Erkennung und korrekter Beurteilung der Behandlung von Schmerzen und anderen Beschwerden körperlicher, psychologischer und spiritueller Art.“

Zur Umsetzung dieser Ziele in Deutschland wurde im April 2007 die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) als individueller Leistungsanspruch in das SGB V aufgenommen (§37b, SGB V) und in der SAPV Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (SAPV-RL) sowie den gemeinsamen Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen nach §132d, Absatz 2 SGB V, spezifiziert.

Danach dient die spezialisierte ambulante Palliativversorgung dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen oder familiären Umgebung zu ermöglichen. Dabei steht, anstelle eines kurativen Ansatzes, die medizinisch-pflegerische Zielsetzung, Symptome und Leiden einzelfallgerecht zu lindern, im Vordergrund.

Vor diesem Hintergrund erfolgt die Arbeit des PCT Bad Saarow, wobei die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Patienten sowie die Belange ihrer vertrauten Personen im Mittelpunkt der Versorgung stehen. Befolgung ethischer Prinzipien und leitliniengerechte Therapie sind dabei selbstverständlich.

Als weitere Orientierung dient die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen, deren darin formulierte Ziele alle Mitglieder des PCTs ausdrücklich unterstützen.

Die Charta soll die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Sterben fördern. Sie enthält fünf Leitsätze, die von 50 gesellschaftlich und gesundheitspolitisch relevanten Organisationen und Institutionen entwickelt wurden. Sie formulieren Aufgaben, Ziele und Handlungsbedarfe, um die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen zu verbessern. Die Charta wurde von Krisztina Turna von der Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung, von dem ärztlichen Leiter des Palliativ Care Teams Dipl. med. Harald Fuss und von Anke Reincke unterzeichnet.